Lernen durch Erleben

Bünning Treppenbau macht Mitarbeiter fit für IT-Sicherheit

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„Ohne unsere IT können wir nicht produzieren. Das überleben wir nicht lange“, bringt es Geschäftsführerin Nicole Bünning auf den Punkt. In der Welt von Bünning Treppenbau, wo CNC-Maschinen und ein ausgeklügeltes chaotisches Plattenlager täglich für Präzision und Effizienz sorgen, ist die digitale Infrastruktur längst zum Herzstück des Unternehmens geworden und ein entscheidender Faktor für den Betriebserfolg. Klar, dass Cybersicherheit großgeschrieben wird. Dazu gehört auch die Sensibilisierung von Mitarbeitenden. Doch, beherzigen diese auch alles? Dieser Frage ging Nicole Bünning mit Unterstützung von Tim Gellersen aus dem EDIH.SH auf den Grund.

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Bünning Treppenbau mit Hauptsitz in Osdorf ist ein mittelständisches Handwerksunternehmen mit 28 Mitarbeitenden. Ein Unternehmen, das in Sachen Digitalisierung durchaus Vorreiter-Funktion einnimmt. „Ein bisschen unser Hobby“, erklärt Nicole Bünning und erzählt im nächsten Moment mit einem Schmunzeln, wie es zur Einführung des Chaotischen Lagers für die Holzplatten kam: „Der verfügbare Strom in der Straße reichte einfach nicht aus, um den täglichen Produktionsbedarf zu decken.“ Doch statt sich von diesem Hindernis bremsen zu lassen, ist das Unternehmen einen mutigen Schritt gegangen. „Der Tag hat 24 Stunden – und das gab uns Spielraum.“ Entstanden ist ein hochmodernes, vollautomatisiertes Chaotisches Holzplattenlager mit einer effiziente Produktionsstraße, die auch nachts laufen kann. Mit diesem innovativen System können sie nicht nur den verfügbaren Strom optimal nutzen, sondern auch rund um die Uhr produzieren.

Das Herzstück des chaotischen Plattenlagers ist ein computergesteuertes System in Kombination mit einem Portal-Kran, der über große Teile der Halle reicht und die Platten effizient bewegt. Der Computer steuert den gesamten Prozess, entscheidet über Lagerung und Entnahme der Platten und nutzt Logistikdaten zur Optimierung. Der Kran übernimmt nicht nur das Einlagern der Platten, sondern auch das Befördern der Platten zur CNC-Maschine, wo sie ohne menschliches Eingreifen zu Treppenstufen verarbeitet werden. Späne und Abfallstücke werden durch Förderbänder abgeführt und das Restholz wird zur Beheizung der Gebäude genutzt.

Im modernen Arbeitsumfeld von Bünning Treppenbau sind Computer und das Internet unverzichtbar geworden. Doch mit dieser Abhängigkeit steigt auch das Risiko von Cyberangriffen.

Würden Sie darauf klicken?

„Wir müssen uns in Sachen IT-Sicherheit regelmäßig auf den Prüfstand stellen. Eine Facette ist die E-Mail-Sicherheit, hier insbesondere Phishing-Mails. Da unsere letzte Sensibilisierungs-Schulung nun ein Jahr her, ist es spannend zu erfahren, wie wir jetzt reagieren“, erläutert Nicole Bünning ihre Motivation.

Gemeinsam mit Tim Gellersen vom EDIH.SH machte Nicole Bünning den Test. Dabei gingen sie ganz pragmatisch vor: Tim Gellersen entwickelte eine Phishing-Mail und verschickte sie anhand der vorgegebenen Empfängerliste an alle relevanten Mitarbeitenden – von der Werkstatt über das Büro bis zum Außendienst. Auch die Geschäftsleitung wusste nicht, wann und wie die Mails versendet werden würden und war ebenfalls Teil des Tests.

Das Ergebnis war für Nicole Bünning ernüchternd: 75% der Mitarbeitenden reagierten auf die Phishing-Mail und klickten auf den Link. Für Tim Gellersen ist das nicht überraschend, denn Phishing-Mitteilungen sind heute oftmals so gut gestaltet, dass sie nur schwer zu erkennen sind. Aufgrund des schnellen Klick- und manchmal flüchtigen Leseverhaltens im Arbeitsalltag lassen sich Empfänger leicht dazu verleiten, auf einen Link in der E-Mail zu klicken.

Als Reaktion auf diesen Test wurde sofort eine Schulungsmaßnahme mit Tim Gellersen angesetzt, um die Mitarbeitenden im Erkennen und Umgang mit Phishing-Mails zu schulen.

Nicole Bünning freut sich über die schnelle und unkomplizierte Unterstützung durch den EDIH.SH. „Der Test zeigte deutlich, dass Sensibilisierung ein kontinuierliches Thema ist. Cybersicherheit muss regelmäßig aufgefrischt und immer wieder in den Fokus gerückt werden, um langfristig wirksam zu sein und das Bewusstsein für potenzielle Bedrohungen zu schärfen.“ Tim Gellersen ergänzt: „Es ist toll zu sehen, wie wir durch konkrete Maßnahmen direkt helfen und wichtige Impulse setzen können.“

Und für die Zukunft?

Bünning Treppenbau zeigt, dass Handwerksbetriebe durchaus modern und effizient arbeiten können. Die Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse hat viele Abläufe verschlankt und optimiert. Regelmäßige Überprüfungen und Optimierungen sind ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie bei Bünning Treppenbau.

Doch das ist nicht überall so. Die meisten Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein haben weniger als 10 Mitarbeitende und hier sind personelle und finanzielle Ressourcen häufig ein Hemmschuh. Dabei ist das Thema Cybersicherheit für jedes Handwerksunternehmen extrem relevant, betont Nicole Bünning. Sie wünscht sich eine stärkere Sensibilisierung und Unterstützung fürs Handwerk, am besten mit praktischen Tipps und Online-Lernangeboten. Idealerweise auch von Organisationen wie Handwerkskammern…

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