Unsichtbar, aber nützlich? Im Alltag trifft das heute auf vieles zu – so auch auf Kanalsysteme. Sie sind so selbstverständlich, dass kaum jemand darüber nachdenkt. Logisch, dass eine Zustandsüberwachung essenziell ist. Eines der Unternehmen, die sich auf Kanalinspektions- und Sanierungssysteme spezialisiert haben, ist die IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG Kiel. Gerade für die Arbeit an Kanalsystemen kommen unterschiedliche Maschinen zum Einsatz, welche von technischer Natur her laut sind und somit eine Belastung für die Umwelt und für die Bedienenden darstellt. Was aber, wenn der Einsatz einer geräuschintensiven Maschine erforderlich ist? Dann heißt es: Geräuschpegel minimieren – aber wie?
Dieser Frage ging die IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG schon seit einer Weile auf den Grund, um den Lärmpegel im Einsatz der Fahrzeuge weiter zu senken. Oftmals ist jedoch unklar, wo die Ursache für die Geräusche ist. Gerade bei hochkomplexen Maschinen gestaltet sich die Ursachensuche nicht immer einfach, da der Ursprung theoretisch an vielen Stellen liegen könnte. Auf der Technologietransferveranstaltung „CIMTT-Spätschicht“ der digitalen Fabrik der Fachhochschule Kiel mit Unternehmen aus Kiel und Schleswig-Holstein kam Carsten Büll, Fertigungsleiter und Klaus Ermoneit, Konstrukteur bei IBAK, auf eine neue Idee zur Ermittlung der Geräuschursache: Auf der regelmäßig stattfinden Veranstaltung zeigte Prof. Dr.-Ing. Alexander Mattes, Professor für Fertigungstechnologie sowie seine Arbeitsgruppe, unterschiedliche intelligente Sensoren. Inspiriert durch die neu aufgezeigten Perspektiven ist der Startschuss für die Zusammenarbeit des EDIH.SH mit der IBAK gefallen: Ziel des gemeinsamen Projektes war es, herauszufinden, inwieweit durch eine Schwingungsmessung mit Sensorik die Geräuschursache identifiziert werden kann.
Die Ursache für Geräusche von Maschinen liegt in der Regel in der Art und Weise wie Teile des Geräts in Schwingung gebracht werden. „Mit digitalen Schwingungsmessern lassen sich Vibrationen und Schwingungen messen, um Prozesse zu optimieren. Durch die Digitalisierung lassen sich beispielsweise Abläufe rechtzeitig abbrechen oder Werkzeugverschleiß vorhersagen“, weiß Simon Hagemann, Experte für digitale Fertigungsoptimierung vom EDIH.SH. Nach einigen Messungen mit einem digitalen Schwingungsmesser liegen Simon Hagemann ausreichend Daten vor, um eine Auswertung vorzunehmen und zu berechnen welche Schallfrequenz die dominierende ist. Durch einen Abgleich mit den vorliegenden Daten und deren Schallfrequenzen ließ sich anschließend das Bauteil bestimmen, das für den erhöhten Geräuschpegel verantwortlich ist: Ein kleines Modul mit enormer Wirkung.
Durch die die Zusammenarbeit mit dem EDIH.SH konnte ein lauter Störenfried identifiziert werden. Dadurch hat IBAK nun die Möglichkeit, das Bauteil neu zu konstruieren, um so den Geräuschpegel nachhaltig zu minimieren.
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